Wie beuge ich einem Schlaganfall vor?

Woran erkenne ich einen Schlaganfall?
Einen Schlaganfall erkennt man in der Regel nicht an einem Kribbeln, Ziehen oder einem Schmerz, der zum Beispiel vom Nacken in die Schulter zieht.
Für einen möglichen Schlaganfall spricht: Eine plötzliche Schwäche und Kraftlosigkeit in einem Arm oder eines Beines. Eine vorübergehende Störung der Sprache. Eine einseitige Sehstöhrung, die plötzlich auftritt, häufig morgens.
Wie soll ich mich dann verhalten?
Ein Schlaganfall kann lebensbedrohlich sein, so wie ein Herzinfarkt. Daher sollte er baldmöglichst behandelt werden. Wenn möglich, rufen Sie die Nummer 112 an. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte bald gehandelt werden. Auch der ärztliche Bereitschaftsdienst hilft sonst hier weiter, die Nummer lautet bundesweit 116 117.
Wenn möglich, messen Sie noch Ihren Blutdruck, bei Diabetikern auch den Blutzucker, sofern einfach machbar. Ansonsten misst das der eintreffende Rettungsdienst.
Was sollten Sie nicht tun?
Bitte nicht zuwarten! Leider passiert das viel zu häufig. Ein Schlaganfallpatient sollte sobald als möglich in die Klinik gebracht werden, am besten innerhalb der ersten 4 ½ Stunden.
Wie beuge ich nun einem Schlaganfall vor?
Wichtig ist regelmäßige Bewegung – darunter verstehen die Wissenschaftler mindestens fünfmal wöchentlich, besser täglich, für mindestens eine halbe Stunde; das hilft hier schon viel weiter.
Vermeiden Sie – wenn möglich – tierische Fette in der Nahrung, vor allem Schweinefleisch und Wurst.
Rauchen Sie möglichst gar nicht, also keine Zigaretten oder E-Zigaretten. Und: Machen Sie ab und an Pausen, soweit der Alltag das zulässt. Dann betreiben Sie die beste Vorbeugung.

© Dr. med. Sieglind Zehnle, Hausarzt-Praxis Ostfildern-Scharnhausen, Ruiter Str. 7, 73760 Ostfildern

Höhenkrankheit – wie vorbeugen?

Bei Reisen in großen Höhen, zum Beispiel bei einem Aufenthalt in Peru, kann eine sogenannte Höhenkrankheit auftreten. Diese kündigt sich beim Erreichen der sogenannten Schwellenhöhe in der Regel durch Kopfweh und / oder Übelkeit an. Im weiteren Verlauf kann es zu Gangstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Erbrechen, Benommenheit oder Verwirrtheit, bis hin zum Höhen-Hirnödem kommen.
Andere bekommen zunehmend Atemnot, bis hin zum Lungenödem (Wasseransammlung in der Lunge). Dabei ist bei allen Symptomen die Grenze für das Auftreten (die sog. Schwellenhöhe) individuell verschieden. In der Regel liegt sie bei 2.500 – 3.000 m, bei vielen aber auch tiefer. Reisende, die schon früher unter Beschwerden in großen Höhen gelitten haben, neigen dazu, wieder eine AMS (acute mountain sickness) auch wieder zu bekommen. Andere Reisende bekommen nie oder erst in sehr großen Höhen Beschwerden.
Probleme gibt es, wenn bereits der Ausgangsort bei Anreise z.B. über 2.000 m hoch liegt und dann in wenigen Tagen die Reisehöhe auf z.B. 4.500 m gesteigert werden soll. Beim Reisen sollte eine Schlafhöhe von ca. 300 m Höhendifferenz nicht überschritten werden. Häufig sieht aber der Reiseverlauf anders aus. Als erstes Symptom tritt häufig eine deutliche Steigerung der Herzfrequenz auf. Dies sollte als Warnzeichen wahrgenommen werden. Spätestens bei zunehmenden Beschwerden (s. oben) sollte dann ein Abstieg durchgeführt werden, statt ein Hirn- oder ein Lungenödem zu riskieren. Die Höhenkrankheit tritt in der Regel mit einer Verzögerung von 4 – 6 Stunden auf.
Welche Maßnahmen / Mittel gibt es zur Vorbeugung der Höhenkrankheit?
Diamox: nicht für Höhenkrankheit zugelassen (off-label); führt zu heftigem nächtlichem Harndrang. Kohlensäurehaltige Getränke schmecken bitter, solange Diamox eingenommen wird. Die Leistungsfähigkeit nimmt um ca. 10 Prozent zu; jedoch wirkt das Medikament blutdrucksenkend.
Nifedipin retard: möglich.
Dexamethason 4-8 mg dreimal täglich: kann eingenommen werden.
Tadelafil: dto., alles off-label.
Pflanzliche Mittel, wie Coca: bei Einheimischen vielleicht wirksam; nicht bei Europäern.
Insgesamt sind die medikamentösen Möglichkeiten begrenzt und eher nicht zu empfehlen. Besser ist, soweit durchführbar, eine vernünftige Reiseroute mit ausreichend Gewöhnungszeit. Beim Reisen sollte eine Schlafhöhe von ca. 300 m Höhendifferenz nicht überschritten werden (s.o.).
Beim Überschreiten der Schwellenhöhe wird eine Reisepause von 1 – 2 Tagen empfohlen. So können Sie Ihre Reise genießen und kommen gesund zurück.

© Dr. med. Sieglind Zehnle, Hausarzt-Praxis Ostfildern-Scharnhausen, Ruiter Str. 7, 73760 Ostfildern