Kneippsche Güsse stellen eine einfache, aber sehr wirksame Möglichkeit dar, um verschiedene Beschwerdebilder zu behandeln. Sie sind deshalb effektiv, weil sie einen kurzen Kältereiz hervorrufen, auf den der Körper mit Wärme reagiert. Sie sollten nur im ausgeruhten Zustand bei normaler Körperwärme und nie auf kalte Haut ausgeführt werden. Die Ausführung kann nur mit (sehr) kaltem Wasser oder als Wechselguss (37° bis 39° C ca. 15 Sekunden, kalt ca. 8 Sekunden) erfolgen.
Infektanfälligkeit, Schlafstörungen: Der Kneippsche Knie- oder Beinguss abends vor dem Schlafengehen. Ausführung: Im Stehen den Fuß, den Unterschenkel und das Knie so begießen: Den Wasserschwall möglichst ohne Duschbrause und ohne starken Wasserstrahl, sondern mit einem Duschschlauch einen mittelstarken Wasserstrahl bilden und diesen vom rechten Fußrücken außen Richtung Kniekehle am Unterschenkel langsam aufwärts führen, an der Kniekehle ca. 10 Sekunden verweilen, und wieder abwärts.
Sebastian Kneipp erklärt es so:
„Man beginnt an der Ferse des rechten Fußes, führt den Wasserschwall langsam bis zum Knie fort und lässt das Wasser fließen, so dass die ganze Wade mit einer Wasserschicht bedeckt ist. Beginnen Sie dann mit dem linken Fuß und fahren Sie genauso fort wie mit dem rechten Fuß.
Nachdem Sie das Wasser über beide Waden vier- oder fünfmal auf- und abbewegt haben, wenden Sie den Wasserschwall auf die Vorderseite der Beine und beginnen Sie an den Zehen des rechten Fußes und fahren Sie langsam nach oben über das Knie hinaus. Halten Sie dort den Strahl kurze Zeit, und beginnen Sie dann am linken Fuß und führen dort den Guss aus, wie bereits erläutert [also auch vier- bis fünfmal auf- und abbewegen]. Der Guss dauert ein bis zwei Minuten.“
Wichtig: Es sollte sich ein sog. „Wassermantel“ bilden, der die begossene Haut umschließt! Der einmal begonnene Hautreiz sollte weder unterbrochen noch erschüttert werden, daher glatt, ruhig und langsam das Wasser über die Haut hingleiten lassen.
„Besonders beim Knieguss zeigt sich die einschneidende Tiefenwirkung eines jeden Gusses … Er wirkt auf den ganzen Körper ebenso wie insbesondere auf den Blutumlauf in den Beinen“ (Kneipp-Arzt Dr. Wilhelm Spengler).
Beim Beinguss wird das Wasser langsam noch weiter hoch geführt bis zum Gesäß, dann ca. 10 Sekunden verweilen, und wieder abwärts. Dasselbe mit der Unterschenkel-Vorderseite, wieder am Fußrücken beginnend bis zum Knie bzw. weiter hoch. Dann dasselbe am linken Bein. Zum Schluss zuerst die rechte, dann die linke Fußsohle kurz begießen. Danach mit nassen Beinen in die Schlafanzughose o.ä. und ins warme Bett gehen. Bitte nach einem solchen Guss nie mit einem Handtuch abreiben oder frottieren!
Bei Durchschlafstörungen kann der Kneippsche Beinguss nachts durchaus auch wiederholt werden. Durch die entstehende wohlige Wärme in den Unterschenkeln und Füßen entspannt sich der Körper, und ein leichteres Einschlafen ist wieder möglich.
Grundsätzlich empfiehlt sich im Winter eher ein Wechselguss (zunächst warme, dann warm-kalte oder kalte Güsse), im Sommer eher kalte Güsse. Probieren Sie es einfach einmal aus!
Wassertreten in Kneipp-Becken oder natürlichen Bachläufen: In vielen Ortschaften befindet sich ein sogenanntes Kneipp-Becken. Durch das Treten in dem kalten Wasser für wenige Minuten wird der Kreislauf angeregt. Auch Krampfaderleiden können dadurch positiv beeinflusst werden.
Lesertrend
-
Aktuelle Beiträge
Kategorien
- Abnehmen
- Adipositas
- Aktuelles aus der Medizin
- Akutgeriatrie
- Alkoholsucht
- Allergie
- Allgemeinmedizin
- Atemwegserkrankung
- Augen
- Übergewicht
- Bergkrankheit
- Bewegung
- Blutdruck
- Burnout-Syndrom
- Cholesterin
- Diabetes
- Dickdarm
- Durchfall
- Erkältungskrankheiten
- Ernährung
- Gerontologie
- Gleichgewichtsstörungen
- Haarausfall
- Hausarzt
- Hautausschlag
- Hauterkrankungen
- Herzerkrankungen
- HNO
- Homöopathie
- Hormone
- Impfung
- Infektionskrankheiten
- Klimawandel
- Knochenkrankheiten
- Krebs
- Krebserkrankungen
- Lebererkrankungen
- Muskelprobleme
- Nahrungsergänzung
- Nahrungsmittelallergie
- Nahrungsmittelunvertraeglichkeit
- Nervensystem
- Nicht kategorisiert
- Nierenerkrankungen
- Norovirus
- Notfälle
- Praxis
- PSA-Bestimmung
- Psyche
- Raucherentwöhnung
- Rücken
- Refluxkrankheit
- Reisemedizin
- Schilddrüse
- Schlafmedizin
- Schlaganfall
- Schmerzerkrankungen
- Schwangerschaft
- Sportmedizin
- Stoffwechselerkrankungen
- Stoffwechselstörungen
- Sucht
- Verdauung
- Verhütungsmittel
- Vireninfektionen
- Vitamine
Gesundheitslinks
Ärztinnen in Leipheim – Praxis Dr. Maucher/HabigerDeutsche Gesellschaft für Akupunktur
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin
Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen
Gelbfieber-Impfstelle Ostfildern-Scharnhausen
Landesärztekammer Baden-Württemberg
Uniklinik Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin
Verbund Weiterbildung der KVBW Baden-Württemberg
Reisemedizin Ostfildern-Scharnhausen
Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren
Meta
Archiv
- Januar 2021
- Dezember 2020
- November 2020
- Oktober 2020
- August 2020
- April 2020
- Februar 2020
- Mai 2019
- März 2019
- Februar 2019
- Dezember 2018
- August 2018
- Juni 2017
- Mai 2017
- November 2016
- August 2016
- April 2016
- März 2016
- Dezember 2015
- November 2015
- Oktober 2015
- Juli 2015
- Juni 2015
- März 2015
- Januar 2015
- Dezember 2014
- November 2014
- Oktober 2014
- September 2014
- Juli 2014
- Juni 2014
- April 2014
- März 2014
- Januar 2014
- Juli 2013
- Mai 2013
- April 2013
- März 2013
- Februar 2013
- Januar 2013
- Dezember 2012
- Oktober 2012
- August 2012
- Mai 2012
- April 2012
- März 2012
- Dezember 2011
- September 2011
- August 2011
- Juli 2011
- Juni 2011
- März 2011
- Januar 2011
- Dezember 2010
- November 2010
- Oktober 2010
- September 2010
- Juni 2010
- April 2010
- März 2010
- Januar 2010
- Oktober 2009
- September 2009
- Juli 2009
- Juni 2009
- Mai 2009
- April 2009
- Februar 2009
- Januar 2009
- Dezember 2008
- November 2008
- Oktober 2008
- September 2008
- August 2008
- Juli 2008
- Juni 2008
- Mai 2008
- April 2008
- März 2008
- Februar 2008
Seiten
Blog Stats
- 1.229.699 hits
Top-Klicks