Immer häufiger kommt es in den westlichen Ländern bei Menschen zu einer sogenannten „Divertikulitis“. Was versteht man darunter?
Divertikel sind Anhängsel bzw. nach außen (in die Bauchhöhle hinein) ausgestülpte Darmschleimhaut im Bereich des Dickdarms. Meist befinden sie sich im linken Unter- und Mittelbauch. Bei Beschwerdefreiheit sind sie nicht behandlungsbedürftig.
Welche Beschwerden können Divertikel verursachen?
Divertikel können Schmerzen verursachen, vor allem im linken Unter- und Mittelbauch. Diese Schmerzen werden zum Beispiel schlimmer bei körperlicher Belastung (Joggen, Hüpfen) und treten auch nachts auf. Der Stuhlgang kann sich ändern. Meist kommt es zu Stuhlunregelmäßigkeiten, insgesamt eher zu einer hartnäckigen Verstopfung (Obstipation).
Wer kann eine Divertikulitis bekommen?
Die Ursache für eine Divertikulitis ist vor allem die sitzende Lebensweise. Wir alle sitzen fast täglich am PC, nur wenige bewegen sich noch ausreichend tagsüber. So „sitzt“ auch der Darm still, es kommt zu Verstopfung. Durch den harten Stuhl bilden sich Schleimhautausstülpungen, die sog. Divertikel. Diese können sich entzünden, was sehr schmerzhaft ist. Man kann sich das in etwa vorstellen wie eine Blinddarmentzündung auf der anderen (linken) Seite.
Wie wird eine akute Divertikulitis behandelt?
Da gibt es unterschiedliche Ratschläge. Der Konsens sieht ungefähr so aus:
Die Betroffenen sollten sich bei ihrem Arzt vorstellen. Zunächst wird vorübergehend ballaststoffarme Kost empfohlen („Schonkost“) sowie insgesamt eher Schonung und auch Bettruhe bei starken Schmerzen.
Der Betroffene sollte aber auch abführen, also können z.B. am Abend Laxoberaltropfen eingenommen werden. Sie wirken ca. 10 Stunden später. Buscopan sowie einfache Schmerzmittel (Paracetamol) können eingenommen werden. Ibuprofen und Diclofenac sollten nicht eingenommen werden, da die Gefahr einer gefährlichen Divertikelblutung dadurch erhfiht wird.
Antibiotika werden bei starken Beschwerden meistens erforderlich.
Eine leichte Divertikulitis kann jedoch auch unter Anwendung der o.g. Maßnahmen (Schonkost, Abführen) abheilen.
Wie kann einer Divertikulitis vorgebeugt werden?
Am besten dadurch, dass man erst gar keine Divertikel bekommt. Dazu tragen bei: ballaststoffreiche Kost (Gemüse, Vollkornprodukte, Obst) und regelmäßige Bewegung, über die Woche verteilt. Eine gewisse Bindegewebsschwäche ist sicherlich auch ausschlaggebend dafür, dass sich überhaupt Divertikel bilden. Wenn man bereits Divertikel hat, kann die regelmäßige Einnahme von 1-2 Löffeln Leinöl am Tag hilfreich sein.
Zu Probiotika (Lactobacillus u.a.) gibt es noch keine eindeutigen Erfahrungen, ob sie einer Divertikulitis vorbeugen können. Hilfreich könnten auch Enzympräparate sein, die generell entzündungshemmend wirken.
Wie alt sind die Patienten, die eine Divertikulitis bekommen?
Leider immer jünger. Wir haben teilweise schon Patienten unter 30 Jahren mit Divertikulitis. lnsgesamt nimmt die Divertikulitis an Häufigkeit in der Bevölkerung derzeit stetig zu.
Wann wird eine Divertikulitis operiert?
Das hängt von der Schwere der Symptome ab. Ein Patient wird nicht operiert, wenn er immer wieder leichte Schübe hat, solange er damit gut zurechtkommt.
Bei einer Divertikelblutung oder einem Divertikeldurchbruch (Perforation) sollte allerdings eine stationäre Überwachung erfolgen.
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