Bei Sporttauchern weden bis zum Alter von 40 Jahren alle drei Jahre, dann jährlich Tauchtauglichkeitsuntersuchungen von der GTÜM (Gesellschaft für Tauch -und Überdruckmedizin) empfohlen. Dies dient zur Sicherheit des Tauchers. Teilweise werden auch ärztliche Atteste für eine solche Durchführung von den Tauchbasen verlangt. Im eigenen Interesse ist vor geplanten Tauchgängen zu einer solchen ärztlichen Untersuchung zu raten.
Dabei werden durchgeführt:
• Befragung und körperliche Untersuchung
• eine kleine Blut-, Urin und Lungenuntersuchung
• bei Indikation auch ein Ruhe-EKG und ein Belastungs-EKG
Wir führen auch Sportuntersuchungen für Marathonläufe, Sportvereine usw. durch.
Je nachdem kann diese Untersuchung im Rahmen eines erweiterten Gesundheits-Checks durchgeführt werden.
Wer darf tauchen?
Tauchen ist inzwischen zum Breitensport geworden. Auch Senioren oder Last-minute-Reisende zum Beispiel nach Ägypten tauchen gerne.
Wer tauchen möchte, sollte bereits vor dem Tauchen schon regelmäßig sportlich aktiv gewesen sein. Dadurch lassen sich Komplikationen während des Tauchens schon von vornherein minimieren.
Blutdruckpatienten dürfen tauchen, wenn ihr diastolischer (unterer) Blutdruckwert unter 90 mm HG (mit und ohne Therapie) liegt und sie den Fahrrad-Belastungstest erfolgreich bestehen. Dabei sollte derjenige bis ca. 150 Watt belastbar sein. Anders ausgedrückt: 3 W/kg bei Männern bzw. 2,5 W/kg bei Frauen. Es dürfen bei Bluthochdruck noch keine Folgeerkrankungen (zum Beispiel Nieren-oder Lungenerkrankung) aufgetreten sein. Ein Taucher sollte keine Betablocker einnehmen und kein Mefloquin (Lariam) zur Malariaprophylaxe.
• Asthma: Bei leichten Beschwerden (einmal pro Monat leichte Atemnot) ist Tauchen meistens möglich.
• Chronische Bronchitis, z.B. bei Rauchern: Wer schon morgens einen Raucherhusten hat, sollte besser nicht tauchen. Sobald die Lungenfunktion eingeschränkt ist (was sich in der Spirometrie beim Arzt dann auch zeigt), darf der Betroffene nicht tauchen.
• HNO-Probleme (z.B. eine stattgehabte Trommelfell-Perforation= Loch): Die meisten druckbedingten Unfälle treten bereits innerhalb der ersten zehn Meter auf, da sich der Druck z.B. auf die Ohren von 0 auf 10 m von 1 auf 2 bar verdoppelt. Wer erkältet ist oder gerade akuten Heuschnupfen hat, darf daher nicht tauchen! Es kann sonst zu Einblutungen im Mittelohr oder einem Riss des Trommelfells kommen. Wie beim Fliegen auch, kann Tauchen mit einer Nasennebenhöhlenentzündung zu einer blutigen Sinusitis führen.
• Herzschrittmacher: Diese Patienten sollten sich speziell bei einem Kardiologen untersuchen lassen, bevor sie einen Tauchgang wagen.
• Stent und /oder Herzinfarkt: Wer voll belastbar ist, darf, sofern die Akutphase überstanden ist, wieder tauchen. Das zeigt sich in der Ergometrie beim Arzt. Eine kardiologische Untersuchung sollte bei kürzlichen Ereignissen vor einem Tauchgang in jedem Fall erfolgen.
• Offenes Foramen ovale (Loch in der Herzscheidewand): Der Betroffene darf nicht tauchen, da beim Auftauchen entstehende N2-Blasen zu einer Gasembolie führen könnten.
• Herzrhyhtmusstörungen: Wenn Ohnmachtsanfälle, Schwindel, Atemnot oder Brustdruck, ausgelöst durch Herzrhythmusstörunen aufgetreten sind, darf derjenige nicht tauchen.
• Grundsätzlich darf nicht tauchen, wer in den letzten drei Monaten Schwindelattacken hatte. Bei Tinnitus oder stattgehabtem Hörsturz besteht dagegen kein Bedenken.
• Diabetiker: In den letzten 12 Monaten sollten keine Unterzuckerungen (Hypoglykämien) aufgetreten sein. Der HbA1C darf nicht über 9% liegen. Insulinpflichtige Diabetiker müssen auf dem Tauchgang Glukose dabeiführen.
• Bei allen Risikopatienten empfiehlt es sich, Tauchgänge nur zu zweit bzw. zu dritt zu unternehmen.
Bei starken Seheinschränkungen, mit Kunstauge oder nach Augenoperation sind Tauchgänge untersagt. Der Taucher muss gut sehen können.
Senioren: Entscheidend sind die bestehenden Vorerkrankungen zur Risikoabschätzung sowie die generelle körperliche Leistungsfähigkeit.
Kinder: unter 12 Jahren sollten nicht tauchen (GTÜM).
Adipöse (übergewichtige) Taucher sind vermehrt gefährdet für Tauchunfälle oder die Dekompressionskrankheit beim Aufsteigen. Dann treten zum Beispiel Schmerzen in den Gelenken, Kopfschmerzen, eine abnorme Müdigkeit und Missempfindungen in der Haut auf.
Am ersten Tag nach und einen Tag vor dem Abflug sollte nicht getaucht werden, da sonst leichter eine Dekompressionskrankheit auftreten kann.
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