Alkoholgenuss ist heute in. Auf Freundestreffen und auch im Geschäft, z.B. bei Geschäftsessen, wird in der Regel reichlich Alkohol genossen. Das beginnt schon bei den Jugendlichen. Zum 18. Geburtstag ist es üblich, sich erst einmal richtig zu besaufen. Wer da nicht mitmacht, ist schnell „out“. Alkoholgenuss ist gesellschaftsfähig. Wer nicht mitmacht, erleidet unter Umständen empfindliche Sanktionen aufgrund seines Verhaltens in Freundes- und Geschäftskreisen.
Wann liegt nun ein schädlicher Alkoholmissbrauch vor? Wenn ein auf den Alkohol zurückführbarer Schaden nachweisbar ist. Dieser Schaden kann physisch oder psychisch sein.
Die Betroffenen nehmen meist mehr als einmal pro Woche ein alkoholisches Getränk zu sich. Häufig werden es dann mehr als zwei Getränke. Die Kontrolle über den Alkoholgenuss ist dann irgendwann nicht mehr vorhanden. Es besteht ein zunehmender innerer Zwang, Alkohol zu trinken.
Es kommt zu Unregelmäßigkeiten im Arbeitsleben, die Betroffenen halten den Anforderungen und dem bestehenden Druck zu funktionieren nicht mehr stand. Die daraus entstehende Frustration wird wieder mit Alkohol betäubt, und vorübergehend geht es denjenigen besser.
Meist trinken die Betroffenen dann schon länger in einer Form, die körperliche oder psychische Beeinträchtigungen hervorruft. Das kann äußerlich eine ganz harmlose Ursache haben. Mir sagen zum Beispiel viele Patienten, dass sie abends „nur ein bis zwei Bier“ trinken, um besser einschlafen zu können. Ohne dieses Bier geht es aber dann nach einer Weile leider nicht mehr. Ohne Alkohol treten dann körperliche Entzugssymptome wie vermehrtes Zittern, innere Unruhe, Konzentrationsstörungen auf.
Das kann zum Beispiel dazu führen, dass sich der Ehepartner oder Freunde über die Veränderung im Verhalten und den vermehrten Alkoholkonsum beklagen.
Ein Gefühl, dass der Alkoholkonsum verringert werden sollte, kann dann auftreten und verursacht bei den Betroffenen häufig ein schlechtes Gewissen. Dieses wird dann wieder mit Alkohol betäubt, und so führt das in einen Teufelskreis. Die Angehörigen beklagen sich wieder, die Konflikte werden wieder mit Alkohol betäubt.
Der Konsum hält weiter an, trotz der schädlichen Folgen.
In den üblichen Tests der Krankenkassen beim Gesundheitscheck sind leider keine Laborwerte enthalten, die auf einen riskanten Alkoholkonsum hinweisen.
Möchten Sie gerne Ihre Laborbefunde einschließlich Ihrer Leberwerte erfahren, eventuell auch den möglichen Zusammenhang mit Alkohol? Dann fragen Sie Ihren Hausarzt. Beim Checkup oder auch einfach aus gegebenem Anlass können Sie anschließend einen Termin vereinbaren, um die Ergebnisse zu besprechen und zu checken, inwieweit Ihr Trinkverhalten eventuell riskant für Sie ist. Ein Selbsttest findet sich auch unter http://www.alkohol-selbsttest.de.
Liegt tatsächlich eine Alkoholabhängigkeit vor, ist zu überlegen, ob eine Suchtberatung eingeleitet wird. Auch eine AA-Gruppe (Anonyme Alkoholiker) kann Ihnen helfen, Ihrer Sucht vorzubeugen bzw. entgegenzuwirken. Aber das ist ein langer Weg.
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