Es gibt verschiedene Arten von Blutfetten.
Gesamtcholesterin: sollte in Deutschland bis 200 mg/dl sein. Die Grenzwerte für das Gesamtcholesterin unterscheiden sich jedoch in den verschiedenen europäischen Ländern.
HDL-Cholesterin = high-density-lipid: kann man so ganz grob als das „ gute“ Cholesterin bezeichnen.
LDL-Cholesterin = low-density-lipid: das „schlechte“ Cholesterin, dass sich ( vor allem nachts) in den Blutgefäßen ablagert und später zu Arterienverkalkung führen kann.
Triglyzeride = Neutralfette: auch für diese Werte gibt es Grenzen, die von Labor zu Labor etwas unterschiedlich sind und bei ca. 150mg/dl liegen.
Beim normalen Gesundheitscheck ab 35 in Deutschland wird lediglich das Gesamtcholesterin bestimmt. Das zahlen die gesetzlichen Krankenkassen. Leider gehört nicht zum Checkup, dass auch die Unterfraktionen des Cholesterins und die Neutralfette bestimmt werden. Bei einem deutlich erhöhten Gesamtcholesterin sollten aber auch die „Unterfraktionen“ anschließend bestimmt werden.
Was bedeutet das alles?
Wenn Sie auf dem Laborblatt den Wert „Cholesterin“ finden und er ist über 200 mg/dl hoch, kommt es immer noch auf die Unterteilung an, wie hoch das HDL und das LDL ist. Insbesondere kommt es auf die Höhe des LDL-Cholesterins an. Ist dieses erhöht gegenüber dem Normalwert, haben Sie damit einen Risikofaktor für eine Herz-Kreislauferkrankung wie Herzinfarkt oder Schlaganfall oder Gefäßverschlüsse an den Beinen.
Wie hoch Ihr Gesamtrisiko ist, kann Ihr Arzt Ihnen beim Gesundheitscheck mitteilen. Es gibt dazu verschiedene Scores, anhand derer Ihr Gesamtrisiko berechnet werden kann.
Bei einem Procam-Score über 20 % zum Beispiel sollten Sie einen Blutfettsenker (CSE-Hemmer) einnehmen, da Sie dann zu einer Hochrisikogruppe gehören. Aber:
Dieser CSE-Hemmer nützt im wesentlichen dann etwas, wenn Sie auch Ihre übrigen Risikofaktoren minimieren. Was heißt das?
Lassen Sie das Rauchen sein.
Bewegung durchblutet am besten alle Gefäße und schützt sowohl vor Demenz als auch vor Arterienverkalkung.
Halten Sie Ihr Gewicht auf dem normalen Level (BMI 20-25), damit Sie keinen Diabetes bekommen. Ein Diabetiker hat ein so hohes Risiko für einen Herzinfarkt wie ein Patient, der bereits einen Herzinfarkt hatte!
Versuchen Sie, Entspannungspausen in den Alltag einzubauen. Eine stationäre Reha („Kur“) nützt Ihnen gar nichts, wenn Sie nachher wieder wie gewohnt loslegen und sich somit physiologische Reserven rauben. Versuchen Sie, Stress zu minimieren; sagen Sie ab und an „Nein!“.
Ein minimaler bis mäßiger Alkoholgenuss ist von Vorteil (max. 400 ml Wein am Tag für den Mann, 300 ml Wein für die Frau).
Was sollten Sie bei der Blutabnahme beachten?
Die vorherige Nahrungsaufnahme beeinflusst die Konzentrationen des Gesamtcholesterins und des HDL-Cholesterins kaum. Das LDL-Cholesterin wird häufig daraus im Labor errechnet nach einer bestimmten Formel. Allerdings sollte für die Ermittlung der Triglyzeride (Neutralfette) eine 12-14stündige Pause nach Nahrungsaufnahme eingehalten werden. Die Blutabnahme sollte also am besten morgens nüchtern durchgeführt werden.
Sind hohe Blutfette vererblich?
Teilweise. Es gibt Menschen, die erben die Neigung zum hohen LDL-Cholesterin von ihrer Familie. Häufig gibt es in solchen Familien auch Herzinfarkte oder Schlaganfälle.
Andere Menschen erben die Neigung zu erhöhten Neutralfetten leider. Das heißt, schon bei ein wenig Kuchen, Alkohol- oder Süßigkeitengenuss steigen die Neutralfette deutlich an, und vor allem bei Übergewicht. Leider steigt damit auch deutlich das Risiko für einen späteren Diabetes mellitus an.
Wie kann ich erhöhtes Cholesterin beeinflussen?
Ein erhöhtes Cholesterin kann ich nur zum Teil durch die Nahrung und Bewegung beeinflussen. Der größte Anteil (ca. 70%) wird vom Körper selbst synthetisiert (Baustein für Hormone, Vitamine etc.) und ist daher nicht beeinflussbar! Ein kleiner Teil kann durch Normalgewicht und fettärmere Kost beeinflusst werden. Durch Blutfettsenker sinkt der Cholesterinspiegel jedoch deutlich ab. Da aber die Blutfettsenker ebenfalls Nebenwirkungen haben können, ist es ratsam, vorher das Risiko und den Nutzen gegeneinander abzuwägen.
Wie kann ich erhöhte Neutralfette beeinflussen? (bitte auch verlinken mit Triglyzeride/Neutralfett-Artikel)
Erhöhte Neutralfette können gesenkt werden durch eine Kost, die arm ist an einfachen Zuckern, Alkohol und Weißmehl. Die Neigung dazu bleibt allerdings bestehen bei ca. einem Drittel aller Menschen. Auch duch eine moderate Gewichtsreduktion (3-5 kg) tragen Sie erheblich zum Absinken der Triglyzeridspiegel im Blut bei und erniedrigen so auch Ihr Risiko, später an Diabetes mellitus und Arteriosklerose zu erkranken.
s.a. Metabolisches Syndrom
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